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Neue Zürcher Zeitung

Thomas Ribi, "Neue Zürcher Zeitung" 15. Dezember 1999

FARBRHYTHMEN

Peter Anderes in der Galerie Hufschmid

Monochrome Farbfelder, durch einfachste geometrische Elemente gegliedert, bestimmen die jüngsten Bilder von Peter Anderes. Da und dort heben sich verwischt rasterartige Strukturen aus einem dichten Geflecht übereinanderliegender Farbschichten hervor, doch mit einem Gestus, der das, was er gesetzt hat, sogleich wieder in Frage zu stellen und ins Unbestimmte zurückzunehmen scheint. Die Werke, die der Zürcher Maler zurzeit in der Galerie Esther Hufschmid in Zürich ausstellt, strahlen Ruhe aus, rufen auf zu Sammlung und Konzentration, und sie fordern vom Betrachter so etwas wie - ja: Hingabe. Denn so schlicht die meist aus wenigen monochromen Farbblücken zusammengesetzten Kompositionen zunächst scheinen, so verwirrend ist die Vielfalt, die sich auf den zweiten Blick hinter den schlichten Strukturen eröffnet. Immer wieder zeichnen sich unter den fein ausgearbeiteten, durchscheinenden Farbflächen schemenhafte, nur undeutlich erkennbare Strukturen ab, immer wieder scheint sich Verborgenes erkennen zu geben, allerdings nur, um sich sogleich wieder zu entziehen, zu verwischen in komplexen, ineinander übergehenden oder überfliessenden Farbgeweben. Anderes verbindet in seinen Werken äusserste Reduktion der formalen Mittel mit einem sicheren Gefühl für Farbwerte und schafft auf diese Weise Bildräume, deren Komplexität nicht zuletzt im tückischen Widerspiel von Flächigkeit und oft beinahe heimlich angedeuteter Raumtiefe liegt. So klar sich die allesamt unbetitelten Bilder präsentieren: für den, der sich in ihre verborgenen Tiefen locken lässt, sind sie unergründlich.

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